Spritzig, witzig und federleicht

"Komödie im Dunkeln": Donnernder Applaus für die Komische Gesellschaft

Bad Tölz (ig) - Da bebte das Klassenzimmer der Lust": Der Schlussapplaus für die „Komödie im Dunkeln“ von Peter Schaffer war gewaltig. Kein Zweifel: „Die Komische Gesellschaft“ hat es erneut geschafft, mit einer Inszenierung das Publikum ganz und gar auf ihre Seite zu ziehen. Diesmal gab es leichten Stoff; keine Botschaft, kein Tiefgang, einfach nur Unterhaltung, spritzig und witzig gespielt, beschwingt und federleicht. In der „Komödie im Dunklen“ sind alle Rollen besetzt, als hätte man sie den Schauspielern auf den Leib geschneidert.

Die erste Szene spielte im Finsteren, denn die Lichtverhältnisse der „Black Comedy“, wie das Stück im englischen Original heißt, sind gedreht: Wenn auf der Bühne die Lichter angehen, spielen die Akteure Stromausfall. Sie tasten sich an Möbeln vorbei, stolpern über Telefonkabel und haben den Blick starr in die Finsternis gerichtet. Klar, dass es so zu Verwechslungen und Mißverständnisses kommt.
Die simple Geschichte:

Brindslay, ein junger, armer Künstler will millionenschweren Kunstmäzen und seinen Schwiegervater in spe beeindrucken und „leiht“ sich unerlaubterweise das kostbare Mobiliar seines ver-reisten Nachbarn aus. Carol, seine Verlobte, hilft Brindslay gerade beim Einrichten, als ein Kurzschluss alles zappenduster macht. Die schrullige Miss Furnival sucht bei ihnen Zuflucht vor der Dunkelheit, und unverhofft kommt auch der Nachbar zurück, vor dem es nun die aus-geliehenen Möbel zu verbergen gilt. Weiterhin finden sich noch der künftige Schwiegervater, die verflossene Liebschaft des Künstlers, ein philosophierender Herr vom Elektrizitätswerk und endlich auch der Millionär ein.

Während nun alle ungeduldig warten, dass es Licht werde, passieren allerlei Din-ge, mit denen keiner gerechnet hätte: Brindsley und seine alte Liebe Clea finden sich wieder. Miss Furnival, an-geblich überzeugte Antialko-holikerin, betrinkt sich heimlich, und der Elektriker wird mit dem Millionär verwech-selt. Doch Ende gut, fast alles gut. Als der Strom wieder kommt, ist Schluss.

Witzige Dialoge, herrliche Situationskomik und der offensichtliche Spaß der Ak-teure lassen die „Komödie im Dunkeln“ zu einem echten Highlight werden - und die „KG“ hat einmal mehr bewiesen, was sie drauf hat.

Mitwirkende: Maximilian Fuhrmann, Patricia Bokor, Anja Scherer, Gotthard Thomé, Lars Gautier, Stephan Janßen, Steffi Kolb und Ulf Schenkel. Regie: Raik Nordhausen und Marc Landscheid. Musik: Fabian Ziegler, Jasper Werhahn, Christian Janßen, Bernhard Neunhoeffer. Licht: Axel Hoffmann.

(Tölzer Kurier vom 16.11.1999)