Strindberg, Sartre und ein Abend mit den Bananafishbones

Tobias Fuhrmann ist wieder Vorsitzender der "Komischen Gesellschaft"

Bad Tölz (ig) - Auch kreative Menschen müssen sich manchmal von der holden
Kunst abwenden und sich dem lästigen Alltagskram widmen. Darum kommt auch
der Theaterverein "Komische Gesellschaft" (KG) nicht um seine jährliche
Hauptversammlung herum. Aber selbst im sechsten Jahr ist der Tölzer Verein
noch motiviert, trotz gewisser Schwierigkeiten, einen neuen Vorstand zu
finden.

So gab es am Samstagabend ein zähes Ringen um die Posten: Benedikt Fuhrmann
hängte sein Vorsitzenden-Amt nach einem Jahr aus beruflichen und privaten
Gründen an den Nagel, und auch sein Stellvertreter Thomas Jurda und Kassier
Raik Nordhausen standen für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung.
Lebhaft diskutiert wurde das Ziel, "junge Leute neue Wurzeln der KG werden
zu lassen", um "in gutem Kontakt zum Nachwuchs zu bleiben". Künftig
sollen die Aufgaben konsequent delegiert werden, damit nicht einige wenige alles
machen müssen. Die zwei Dutzend anwesenden Mitglieder setzten die guten
Vorsätze gleich in die Tat um: Für einige Jobs meldeten sich spontan
Freiwillige.

Vorsitzender ist aber wieder ein "alter Hase": Tobias Fuhrmann, der
das Vorstandsamt erst im vorigen Jahr an seinen Bruder abgegeben hatte.
Unterstützt wird er von Tom Hansing, der sich selbst als
"Kommunikationsbeauftragten" sieht.

Finanziell steht "KG" mit einem Jahresplus von 6000 Mark sehr gut
da. Das liegt natürlich an der erfolgreichen Arbeit für das Tölzer Kulturleben:
Zwei - auch über die Tölzer Grenzen hinaus - gut besuchte Theaterstücke
im vergangenen Jahr, eine sehr erfolgreiche Improvisations-Gruppe, ein
Videowettbewerb, die "Trashnight", der monatliche Brunch sind die
wichtigsten Aktivitäten. Im März steht nun bereits die Premiere des
neuen Stücks an: "Traumspiel" von August Strindberg. Für Juli
ist ein Stück von Sartre geplant und dazwischen ein Abend mit den "Bananafishbones".
Es folgen ein Improtheater, eventuell im Herbst eine weitere Inszenzierung und
möglicherweise wieder ein Poetry-Slam, die Trashnight und einiges mehr.
Eins ist sicher: Ihren Schwung wird und kann die Theatergruppe bei dieser
Fülle an Vorhaben ganz bestimmt nicht verlieren.

 

Tölzer Kurier, 19.2.2001